Mit dem hatte ich auch schon geliebäugelt. Danke für die Kommentare.
Ich hab gestern die erste Hälfte des neuen Suicide Squad geguckt. Wer sich total unkonventionellen Wahnsinn geben will, sollte den mal anmachen. Da werden keine Gefangenen gemacht. :-)
Bei mir war die Vorfreude auf «Dune» riesig, endlich mal wieder ein SciFi-Film auf der grossen Leinwand, und was soll ich sagen, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, ich habe den Film letzten Freitag in der Originalvertonung gesehen und ich bin absolut begeistert.
Die Optik ist super beeindruckend, alles ist sehr haptisch und hat nicht diesen flachen, effektüberladenen «Nokia-Look», den viele kontemporäre SciFi-Filme leider haben. Dazu trägt der grossartige Soundtrack die atmosphärischen Bilder ungemein. Dudelsackmusik in einem SciFi-Film? Das habe ich vorher noch nie gehört, konnte es mir nicht vorstellen, habe es am Anfang verwirrend gefunden und dann nur noch genossen, als ich immer mehr das Gefühl hatte, dass das nicht nur funktioniert, sondern richtig cool ist.
Die Schauspieler:innen haben mir grösstenteils auch sehr gefallen, allen voran Rebecca Ferguson, die alle an die Wand spielt, und Stellan Skarsgård, der gerne mehr Zeit auf der Leinwand hätte haben dürfen. Timothée Chalamet mag ich («The King»!), aber je länger ich ihn sehe, desto mehr habe ich den Eindruck, dass er nicht so wandlungsfähig ist. Auf Jason Momoa hätte ich verzichten können, der ist auch irgendwie immer gleich, aber dafür liefern Oscar Isaac, Josh Brolin und Javier Bardem mehr als solide Performances. Aus Zendaya werde ich noch nicht schlau. Ich habe sie zum ersten Mal bewusst gesehen und sie hatte ja kaum Leinwandzeit, wird aber in einem eventuellen zweiten Teil eine tragende Rolle spielen.
Das Tempo des Films fand ich auch super, Denis Villeneuve nimmt sich immer Zeit für ruhige Momente, was dem heutigen Trend zu völlig überladenen Filmen, wo ständig etwas um der Action willen geschieht, auf ganz angenehmen Art und Weise zuwider läuft. Mir war keine Sekunde langweilig, ich hätte noch zwei bis drei Stunden länger schauen können.
Die grösste Schwäche des Films ist für mich die Grundgeschichte. Ich weiss, dass das Buch von Frank Herbert super komplex und vielschichtig ist und dass es schwierig ist, das in einem Film umzusetzen (Stichwort «unverfilmbar»). World-Building kann der Mann. Und darin liegt die Faszination. In der Ausgestaltung der Welt. Die Geschichte an sich ist dann aber in meinen Augen nicht soooo spannend und zum Teil – gerade in der Nachgeschichte zu Dune – passieren in diesem Universum Dinge, von denen ich nicht nachvollziehen kann, warum der Autor diese Entwicklungsentscheidungen getroffen hat. Das ist aber auch Jammern auf hohem Niveau. Im Vergleich zum Drehbuch von «Star Wars: The Last Jedi» ist das natürlich eine sackstarke Geschichte…^^
Fazit:
Für mich war es das fesselndste und in diesem Sinne schönste Kinoerlebnis, seitdem ich 2001 «Der Herr der Ringe – Die Gefährten» gesehen habe. «Dune» hat mich absolut eingesogen und ich war traurig, als er am Ende war. Allen, die überlegen diesen Film zu sehen, kann ich nur absolut empfehlen, ihn im Kino zu sehen. Es ist ein Filmspektakel für die grosse Leinwand.