I.IV.II Das Krator-SchismaDie Regimenter der imperialen Armee von Theran Primus, einer Industriewelt im Herian-System im Segmentum Ultima, waren seit dem Beginn ihrer Aushebung dafür bekannt, mehr Feinde des Imperators auf den Spitzen ihrer Bajonette als mit den der Salven ihrer Lasergewehre getötet zu haben. Ihre Doktrinen waren simpel: nur ein Soldat, der einen Feind von Angesicht zu Angesicht ausgelöscht hat ist es wert Soldat genannt zu werden. Mit dieser Einstellung blickten sie herablassend auf die Regimenter anderer Welten herab, die vielleicht geringere Verlustzahlen verzeichnen mochten, dafür aber in den Augen der Theraner schwach und eine Gefährdung für die Menschheit waren denn, so war man sich sicher, irgendwann würden Lasersalven nicht mehr ausreichen und diese Regimenter fallen wie Weizen unter der Sense.
Einer der vehementesten Vertreter dieser Ansicht war Hauptmann Krator. Er war der erste Hauptmann in der Geschichte Therans, dem der Befehl über ein volles Regiment unterstellt wurde, bevor er in den Rang eines Oberst erhoben werden konnte, da seine Mindestdienstzeit als Hauptmann noch nicht abgelaufen war. Diese außerordentliche Ehre wurde ihm zuteil, nachdem der vormalige Oberst des Regiments in einer Kampagne gegen eine Ork-infizierte von einem Spalta enthauptet wurde. Die Nachschublinien waren dünn und so konnte kein Ranggleicher Anführer eingesetzt werden und der Oberbefehl wurde an Hauptmann Krator übergeben. Dieser führte die Kampagne unter aller gebotener Härte fort und hielt das Regiment zusammen und nach nicht einmal einem Jahr war die Ork-Bedrohung ausradiert. Die begleitenden Kommissare lobten Krator vor dem Generalstab Therans in höchsten Tönen und die gegen null tendierende Zahl an Exekutionen aufgrund von Desertation während des Feldzugs untermauerte ihre Worte.
So wurde Hauptmann Krator dauerhaft der Befehl über das 7. Theran Primus übertragen und mehrere Jahre lang führte er es erfolgreich durch militärische Kampagnen, immer mit dem Bajonett am Feind und den Linien der anderen imperialen Regimenter vorraus.
Doch die Doktrinen von Theran Primus sollten ein jähes Ende finden, als Generalgouverneur Medeam Aredes die Führung über das gesamte Herian-System antrat. Auf Terra selbst geschult, war ihm das vorherrschende militärische System zu rückständig und unzivilisiert und er ordnete eine grundlegende Reformierung an. Die Imperiale Armee sollte künftig nach den Standarddoktrinen arbeiten um so in eine Linie mit den berühmtesten Regimentern des Imperiums treten zu können, seien es nun Cadia oder Mordia.
Natürlich stieß er dabei auf heftigen Widerstand in der militärischen Führung, doch nach und nach beugten sich die Offiziere in Androhung von Enthebungen und Strafversetzungen. Während dieser Periode kehrte Hauptmann Krator mit seinem 7. Theran Primus von einem Belagerungskrieg gegen eine abtrünnig gewordene imperiale Welt zurück, nachdem er dort 2 Jahre gekämpft hatte. Ausgelaugt und müde mussten er und sein Regiment mitansehen, wie sich die Doktrinen, die doch in den Jahren zuvor ihre Erfolge begründet hatten, auf dem Rückzug befanden und durch neuere Kampfweisen ersetzt wurden.
Als auch sein Regiment an der Reihe war entschied er sich, dem Befehl zu widersprechen und unterwies auch neue Rekruten in den Traditionen, die er und sein Regiment vertraten. Doch es dauerte nicht lange und diese Nachricht erreichte Generalgouverneur Medeam Aredes und er tobte ob dieser Ungehorsamkeit. Doch er wusste, dass das militärgericht noch viele Sympathisanten der alten Ordnung enthielt und so war es nicht sinnvoll, Krator dort zur Rechenschaft zu ziehen. Stattdessen ersann er mit seinen Beratern einen anderen Plan...
Zwei Monate später wurde wurden Krator und sein komplettes Regiment von Inquisitor de Foque wegen möglicher Chaos-Infektion durch ihre Beteiligung am Kerethiel-Feldzug vom Militärdienst enthoben. Eine eingehende Untersuchung sollte eingeleitet werden, doch als die Interrogatoren und Festsetzungsteams die Basis und Ausbildungsstätte des 7, theran Primus ereichten war sie verlassen und von jeglichem Kriegsgerät befreit. Die Spuren führten in die Bergmassive des Planeten, doch jeglicher Versuch Krator dort aufzuspüren war erfolglos - genauer gesagt kam bisher kein Verband der damit beauftragt wurde von dort zurück und man fand auch nie Leichen. So verschwand Krator mit seinem Regiment von der Bildfläche und man beschränkte sich darauf, die Pässe aus dem Gebirgsmassiv heraus zu blockieren. Unter den Regimentern der imperialen Armee wuchs jedoch langsam die Geschichte des "Alten hauptmann Krator", der aus seiner geheimen Bergfestung heraus operierte um die alten Doktrinen zu verteidigen. Sie wussten nicht wie Recht sie damit haben sollten.
Nahezu genau 4 Jahre nach dem Verschwinden von Kratos kam es überall entlang der Pässe des Bergmassivs zu Angriffen auf die Blockadetruppen. Erschlafft von 4 Jahren ohne Einsatz wurden diese Truppen nahezu überall überwältigt und niedergemacht. Nur eine Station kam dazu einen Funkspruch abzugeben, der den Feind als grau gekleidete menschliche Soldaten bezeichnete, die plötzlich überall auftauchten und die Wachmannschaften im direkten Kampf überwältigten. Bevor der Spruch abriss und der Funker mit einem lauten Schrei verstarb rief er noch, dass seltsam deformierte Wesen aus den Geröllmassen am Pass auftauchten und auf die Station zurannten. Innerhalb einer Woche waren alle Pässe gefallen und das Oberkommando konnte sich nur eine Erklärung denken: Krator war zurückgekehrt!
In der fortwährenden Kampagne kämpften sich die Truppen Krators bis zur planetaren Hauptstadt Custardis vor, unterstützt durch einen Ork-Waaagh, der die Verteidiger des Planeten ebenfalls zu Kampfhandlungen zwang. Als die Steinbrecher von von Krators Kampagne erfuhren, sah Kythnos die Möglichkeit, seine Truppen durch ein kampfgestähltes Verräterregiment zu verstärken und griff mit seinen Truppen in den Konflikt ein. Krators Truppen gelang es zunächst nicht, die Hauptstadt aus eigener Kraft einzunehmen, und so war er auf die Belagerungsfähigkeiten der Steinbrecher angewiesen. Ein Pakt wurde geschmiedet und von da an begann sich das Chaos im Regiment zu verbreiten. Durch die schweren Waffen der Chaos Space Marines konnten die verbündeten Truppen letztendlich die Mauern Custardis' überwinden und die Stadt erobern. Das anschließende Gemetzel unter den Verteidigern und der Bevölkerung, die sich nicht unterwerfen wollte, sollte sogar im Warp einen Widerhall finden. Nachdem selbst ein verzweifelter Gegenangriff der imperialen Truppen von Theran Primus, unterstützt durch Space Marines der Black Templars und der Grey Knights die Stadt nicht zurückerobern konnte, hatte Krator seine Rache erreicht und hielt sich an seinen Teil der Abmachung, indem er mit seinem Regiment zu den Steinbrechern überlief und zahllose Sklaven und übergelaufene Soldaten mit sich brachte.
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Übergelaufene imperiale Soldaten und Zivilisten durchstöbern die Gebiete vor den Mauern Custardis' auf der Suche nach Beute und Überlebenden zum plündern und morden. Truppen wie diese finden sich häufig in den Armeen der Steinbrecher und dienen als lebende Schutzschilde und Gräbenfüller in den brutalen Belagerungen, in welchen die Iron Warriors brillieren.