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Up Topic Das Forum und die Mitgliederseiten / 2. Fan Fiction Wettbewerb / "Nach dem Sturm" (locked)
- By Forumsbot Date 12.01.2007 - 12:27
"Nach dem Sturm"

Halb verborgen unter den Trümmern einer alten Schmiede beobachtete Hauptmann Kramer die langsam näher kommende Gestalt. Bald schon konnte er Einzelheiten erkennen. Wie erwartet handelte es sich um eine Ausgeburt des Chaos, halb Mensch, halb Tier, die für seinen Meister nach etwaigen Gefahren Ausschau hielt. Der Tiermensch schnüffelte ständig hin und her. Er witterte vielleicht etwas, aber Hptm. Kramer war zu gut versteckt um entdeckt zu werden. Zögernd setzte die Kreatur ihren Weg fort und verschwand hinter der Ruine des Gasthauses. Sollte ihr Meister nur kommen. Ihr Meister, der Schlächter von Aichberg, der Jäger der Verdammten, welcher sich nun selbst Präfekt Nel´ Ruth nannte. Nur heute würde er selbst zum Gejagten werden, zur Strecke gebracht durch ihn und seine "Bergjäger". Jeden seiner Männer hatte er auf dieses Ziel eingeschworen und jeder würde seinen Mann stehen, da war er sich sicher.
Nur 6 Monate war es erst her, dass der Chaoschampion Nel´Ruth Tod und Leiden nach Ostland gebracht hatte. Wie eine Woge fegte er über die hastig zusammengestellten Milizverbände hinweg. Erst bei Aichberg konnten ihn reguläre imperiale Truppen stellen und wurden vernichtend geschlagen. Keiner hatte mit einem so menschenverachtenden Wesen wie Nel´Ruth gerechnet, denn kaum hatten sich die Schlachtlinien der Imperialen und der angreifenden Barbaren und Tiermenschen getroffen, ließ er das Feuer durch Dämonenmaschinen eröffnen. Im magischen Feuer wurden Freund wie Feind vernichtet. Keiner überlebte dieses Gemetzel. Keiner bestattete die Gefallenen sigmargefällig. Durch pures Glück, er bereiste als Fouragier der Truppe die umliegenden Gehöfte, überlebte Hptm. Kramer und ein Teil seiner Kompanie. Die letzten Monate hatte er den Kopf unten gehalten, nadelstichartige Angriffe gegen isolierte Posten geführt und war immer nur kurz in Aichberg aufgetaucht, um in den Trümmern nach Ausrüstung und Verpflegung zu suchen.
Er schüttelte den Kopf um die furchtbaren Erinnerungen zu vertreiben, aber noch jetzt konnte er die geschwärzten Skelette auf der Strasse liegen sehen. Die Mitglieder seiner dezimierten Truppe vermochte er undeutlich in den umliegenden Ruinen ausmachen. Seine zwei letzten Waibel Bach und Kranz waren gegenüber  im Gasthof versteckt. Taros und Estefonos, ihres Zeichens tileanische Schleuderer sollten die Strasse hinab am Eingang des Städtchens  Position bezogen haben. Die restlichen vier Männer, allesamt ausgerüstet mit Armbrüsten, hatte Hptm. Kramer in optimale Schussposition befohlen. Langsam ging es auf Mittag zu, die Luft wurde warm und schwer. Ob der Anspannung kam sie ihm zäh vor, bereit gebogen zu werden wie eine Stahlklinge.
Nun konnte er auch das erwartete Getrappel von Pferdehufen hören. Der Präfekt hatte also die Stadtgrenze bereits überschritten. Plötzlich hörte er weitere Hufe diesmal aber vom zurückkehrenden Tiermenschen. Etwas musste ihn aufgeschreckt haben. Sekunden später wusste er auch warum. Am Anfang der nächsten Gasse rannte Björn Dreifinger der Älteste seiner Truppe wild schreiend dem Tiermenschen hinterher. "Sigmar steh uns bei" entfuhr es Kramer. Offensichtlich war die nervenaufreibende Anspannung zu viel für Dreifinger gewesen.  Er gab den Weibeln gegenüber ein kurzes Zeichen. Wenn sie nur schnell genug handelten, gab es noch Hoffnung auf Erfolg. Ein Schwirren von Armbrustbolzen später schlug die Chaoskreatur am Boden auf. Ein Bolzen steckte im Brustkorb und verdammte ihr Seele hoffentlich in die tiefsten Höllen. Voller Entsetzen musste aber sehen, wie sie mit letzter Kraft  eine Axt  mit  klingendem Laut auf dem Boden hieb.  Die Antwort kam sofort, indem der Hufschlag erstarb. Den Hinterhalt konnte er in den Wind schreiben, da der Präfekt nun sicherlich gewarnt  war. Auf der Strasse hatte Dreifinger inzwischen den gefallenen Tiermenschen erreicht  und stach immer noch Siegmarlästerlich brüllend auf ihn ein.  Hptm. Kramer rannte so schnell es die verstreuten Überreste der Schmiede zuließen auf die Strasse hinaus und schlug Björn Dreifinger zu Boden. Verwirrt aber mit deutlich klarerem Blick, schaut dieser zum ihm hinauf. "Entschuldigung Hauptmann, aber die Strapazen der letzten Wochen waren wohl zuviel für mich." murmelte er. Inzwischen hatten sich auch die Weibel und zwei seiner Leute bei ihm ein gefunden. Er schaute in die Runde, blickte jedem fest in die Augen. "Eine Chance haben wir noch" sprach er dann hastig. "Kommt schnell und denkt immer daran, der Präfekt ist das Ziel. Er muss heute sterben" fuhr er fort. Dann wandte er sich um und rannte die Straße entlang. Hinter ihm folgten seine Männer, bereit auch zu sterben für dieses Ziel, wusste er.
An der nächsten Ecke hörte er Schreie, Getrappel und den vertrauten Waffenlärm. Er erblickte Taros und Estefonos, die mit ihren Schleudern eine kleine Gruppe leicht bewaffneter Barbaren aus dem hohen Norden mit Steinen traktieren. Im Gegensatz zu ihm und seinen Leuten vertrauten die Schleuderer auf ihre Beweglichkeit, anstatt auf schwere Rüstungen. Taros überquerte gerade die Straße und warf noch in der Bewegung einem der Barbaren einen runden Stein gegen die Brust. Zwei Wurfäxte, welche als Antwort geflogen kamen verfehlten ihn und schlugen ohne Schaden zu verursachen in den umliegenden Schutthaufen ein. Weiter die Straße hinunter konnte er sein Ziel ausmachen. Die schwer gepanzerte Gestalt, welche auf dem Streitross saß, konnte nur der Präfekt sein. Sein Gesicht wurde wie üblich durch eine messingfarbene Maske verdeckt. Flankiert wurde er von zwei Rittern zu Fuß, die eine Verteidigungsposition gegen mögliche Angriffe eingenommen hatten. Hastig überschlug Hptm. Kramer seine Möglichkeiten. Seine sieben Kämpfer konnten bis zum Präfekten durchbrechen, aber der Preis würde hoch sein.
"Angriff" brüllte er und rannte weiter in Richtung der Barbaren. Sie mussten schnell zum Präfekten durchbrechen, bevor Verstärkung eintreffen würde.  Hinter ihm luden drei seiner Leute ihre Armbrüste und feuerten auf die Barbaren. Die Erfolge waren sofort sichtbar als zwei der Krieger fielen.  Drei weitere waren noch mit Taros beschäftigt, aber Estefonos hatte wohl weniger Geschick bewiesen. Sein verdrehter Körper lag unweit der gefallenen Barbaren in einem Schutthaufen. Während er sein Schwert zog, konnte er die Wurfaxt sehen, sie Estefonos am Bein getroffen und ihn bewegungsunfähig gemacht hatte.  Die grässliche Kopfwunde war wohl das Ergebnis des schweren Flegels den einer der verbliebenden Barbaren trug. Dieser Krieger würde sein erstes Ziel sein.  Aus dem Lauf heraus hatte er die besten Chancen gegen den Barbaren, wusste er. Schneller als dieser seinen Flegel schwingen konnte, tauchte er durch den Wirkungsbereich der Waffe hindurch. Jetzt so nah am Gegner war der Flegel fast wirkungslos. Seit Schwert jedoch hatte nichts von seiner Wirksamkeit verloren, und durchbohrte den Torso des Kriegers. In einer ihm unbekannten Sprache fluchend, kippte der Kämpfer nach hinten weg. Schwer atmend schaute sich Kramer um.
Wenige Meter entfernt lag Dreifinger mit einem Barbaren im Clinch, ihm in tierischer Wut um nichts nachstehend. Doch schneller als Krämer hätte eingreifen können, brachten sich beide gegenseitig um. Er wandte den Kopf ab, und empfahl die Seele Björn Dreifingers Sigmars Tafel. Dies schien aber auch der letzte der Barbaren gewesen zu sein, nichts stand nun mehr zwischen ihm und seinem Ziel. "Schießt das Pferd unter ihm weg, bevor er fliehen kann" rief Kramer seinen zwei letzten Schützen zu. Aber der Präfekt dachte offensichtlich nicht an Flucht, sondern trieb sein Reittier in Richtung der letzten Mitglieder Kramers Truppe an. So schnell sie konnten, schickten die Armbrustschützen ihre Bolzen in Richtung des antrabenden Präfekten.  Einer der Bolzen traf die Hinterhand des Tieres und es lahmte sichtlich. Einen wütenden Schrei ausstoßend stieg der Präfekt ab, zog einen mächtigen Reiterhammer, auch Rabenschnabel genannt, aus der Gürtelschlaufe und verpasste seinem Pferd einen mächtigen Hieb gegen den Kopf. Wie vom Blitz getroffen, fiel das Tier auf die Seite. Seine zwei Ritter traten wieder an seine Seite und deckten ihren Herrn mit ihren Schilden. Weitere Armbrustbolzen  prallten jetzt nur noch wirkungslos von den schweren Schilden ab oder blieben stecken ohne sie durchdringen zu können. Vor Geschosswaffen war der Präfekt zu gut geschützt, aber im Nahkampf würden sich seine Ritter schwer tun, einen entschlossenen Mann aufzuhalten.  "Jetzt gilt es" wandte er sich an seine Weibeln. "Ihr beschäftigt die Ritter, ich hole mir den Präfekten". Unter der Leiche des Barbaren zog er den schweren Flegel hervor. Dieser würde ihm gegen die schwere Rüstung des Präfekten mehr nützen als seine leichte Klinge. Dann bewegten sie sich auf den ihr Ziel zu, während seine Schützen dafür sorgten, dass die Ritter ihre Köpfe unten hielten. Kurz bevor sie ihn erreichten, hob Kramer seinen Flegel und ließ sich von seinen Weibeln überholen. Die Ritter standen jetzt vor der Wahl entweder sich selbst oder ihren Herrn zu decken. Weibel Kranz nahm ihnen die Entscheidung ab indem er sich mit einem Schrei auf einen der beiden warf. Fast augenblicklich wurde er von Schwert des Ritters durchbohrt, aber das Opfer seines Weibels hatte eine Lücke geöffnet die Kramer nutzte. Als der Kriegsflegel auf sein Opfer niederging, zerbarst sowohl die Gesichtsplatte als auch der Kopf des Präfekten. Sekundenbruchteile später durchbohrten zwei Schwerter den Brustkorb Hauptmann Kramers. Aber noch in dem Augenblick als er starb, wusste er, dass er erfolgreich war. Er hatte die Bestie zur Strecke gebracht. Die "Bergjäger" hatten ihren Mann gestanden.
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